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TELE-audiovision International — The World‘s Largest Digital TV Trade Magazine
— 01-02/2013
—
QAM64, QAM128, QAM256,
jeweils mit verschiedenen
Symbolraten, zum Beispiel
6100, 6875, 6900. Trotzdem
kommt es vor, dass keine Ka-
näle gefunden werden, denn
wieder schaffen es die Kabel-
betreiber nicht, normgerech-
te Frequenzen zu benutzen.
Deshalb implementieren viele
TV Applikationen einen eher
stumpfsinnigen Suchlauf, der
für alle Frequenzen sämtliche
Modulationen und Symbol Ra-
ten sequenziell ausprobiert.
Dass es auch anders geht,
zeigte zum Beispiel ProgDVB
– dazu später mehr.
Am Ende des zweiten Such-
laufs meldete WMC erneut,
keine Kanäle gefunden zu ha-
ben. Uns wurde deutlich, dass
Microsoft bei der DVB-C Un-
terstützung wohl hauptsäch-
lich an den amerikanischen
Markt gedacht hat. Wir ver-
suchten erfolglos, die Trans-
ponder-Tabellen auf unserem
PC zu finden, doch wir konn-
ten solche weder mit dem
Windows Explorer noch dem
Registry-Editor finden. Erst
eine Recherche im Internet
erklärte diese merkwürdige
Situation: die Transponder-
Daten sind bei WMC in den
DLLs eingebettet und somit
definitiv nicht zu editieren.
Verzweifelt
klapperten
wir erneut die Webseite des
Herstellers ab und entdeck-
ten schließlich die DVBLink
Software. Dieses spricht TV
Karten direkt über deren
BDA-Treiber an und stellt den
empfangenen Stream ande-
ren Clients als virtuelle Satel-
liten-TV-Karte zur Verfügung.
So wird die mangelhafte
TV-Karten
Unterstützung
von WMC umgangen. Diese
merkwürdige Konfiguration
wollten wir uns nicht entge-
hen lassen.
Zuerst mussten wir DV-
BLink installieren. Wir wähl-
ten für den Test die zwei
Komponenten DVBLink Ser-
ver und DVBLink TVSour-
ce. Während der Installation
werden insgesamt 8 Treiber
für virtuelle Karten instal-
liert. Als nächstes mussten
wir DVBLink konfigurieren.
Das mitgelieferte Handbuch
erklärt den Vorgang sehr ver-
ständlich und sollte auf jeden
Fall gelesen werden, denn
die Funktionsweise erschloss
sich uns nicht intuitiv, obwohl
sie doch logisch ist.
Zur Konfiguration wird ein
entsprechendes Programm
mit demNamen DVBLink Con-
figuration gestartet. Als Quel-
le muss man nun TVSource
wählen und konfigurieren.
Hier wird zuerst im Kartei-
reiter Devices die TBS 6618
aktiviert und im Karteireiter
Headends muss eine pas-
sende Transponderliste ein-
gestellt werden. Die Auswahl
ist im Vergleich zu anderen
getesteten TV Programmen
recht üppig, doch für unse-
ren Kabelprovider (TV Cabo)
haben wir keinen Eintrag ge-
funden. Schnell konnten wir
jedoch das Verzeichnis mit
den Transponder-Listen aus-
findig machen und haben
schlichtweg eine neue Datei
für TV Cabo angelegt. Der
Aufbau der Transponder-Liste
ist selbsterklärend. Kurios ist,
dass DVBLink die neue Datei
automatisch in die Auswahl
integriert, so dass ohne Neu-
start endlich ein Suchlauf ge-
startet werden konnte. Dieser
erfolgte recht schnell, was
ja nicht verwundert, denn
die Transponderliste enthielt
ausschließlich korrekt kon-
figurierte Transponder, die
einfach nur gescannt werden
mussten.
Zurück im Hauptmenü von
DVBLink Configuration muss
nun im unteren Karteireiter
der Server konfiguriert wer-
den. Links werden die gefun-
denen TV und Radio Kanäle
gelistet, die in die rechte Lis-
te kopiert werden können,
um so vom Server zur Verfü-
gung gestellt zu werden. Dies
hat uns gut gefallen, denn so
kann man die Verfügbaren
Kanäle gezielt auswählen, um
etwa PayTV oder Kanäle mit
ungeeigneten Inhalten zu fil-
tern.
Zurück im WMC galt es nun,
diesen neu zu konfigurieren.
Diesmal wurden 4 neue Sat-
Karten entdeckt, die jeweils
den Namen „DVBLink Tuner“
trugen. Im nächsten Schritt
wurde ein beliebiger Satellit
ausgewählt, im weiteren ein
Universal-LNB. Diese merk-
würdige Konfiguration er-
staunte uns umso mehr, als
im letzten Schritt die Signal-
qualität des gewählten Sa-
telliten mit 100% angezeigt