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TELE-audiovision International — The World‘s Leading Digital TV Industry Publication

— 1 -12/2014

TELE-audiovision.com

Deshalb wurde das ACM/

VCM entwickelt. Die Strate-

gie von VCM (Variable Co-

ding and Modulation) bzw.

ACM (Adaptive Coding and

Modulation) sieht vor, dass

man die Gesamtbandbreite

eines Transponders in meh-

rere Teile splittet und durch

den Einsatz unterschiedlicher

Modulations- und Fehlerkor-

rekturverfahren die dabei

entstehenden Bandbreiten-

teile nun mit unterschied-

lichen

Programminhalten,

entsprechend der vorhan-

denen Bandbreite, belegen

kann. Anwendungsbeispiele

sind die Ausstrahlung eines

Programms in HD im Kernbe-

reich und in SD für die Außen-

bereiche.

Für die Receiver im Kern-

ausleuchtbereich eines Sa-

telliten kann so eine sehr ge-

ringe Fehlerkorrektur und ein

effizientes Modulationsver-

fahren zum Einsatz kommen,

so dass hohe Datenmengen

übertragen werden können.

Gleichzeitig können aber, je

geringer der Empfangspegel

in den Randbereichen wird,

eine bessere Fehlerkorrektur

und eine übertragungssiche-

rere Modulation verwendet

werden. Dies alles geschieht

innerhalb eines Transponders

geschieht, d.h. ein und der-

selbe Transponder sendet bei

VCM mit unterschiedlichen

Modulations- und Fehlerkor-

rekturverfahren. Man spricht

in diesem Fall dann von MIS

(Multi Input Streams). Ge-

meint ist damit, dass der

Receiver über einen Trans-

ponder mehrere Transport-

streams empfangen kann,

die völlig unabhängig vonei-

nander gesendet werden und

daher auch unterschiedliche

Modulations- und Fehlerkor-

rekturverfahren zum Einsatz

bringen können.

Aus der Vielzahl der Trans-

portstreams sucht sich nun

ein MIS-kompatibler Receiver

die Streams heraus, die noch

mit ausreichender Qualität

empfangbar sind. Im Kern-

bereich also die Streams

mit den Programmen in HD-

Qualität und in den Randbe-

reichen die Streams mit den

SD Programmen. Noch ist es

aber nicht soweit und die je-

weils gewünschten Streams

müssen noch manuell aus-

gewählt werden - sofern man

über einen MIS-kompatiblen

Receiver verfügt. Denn mit

den normalen heutigen DVB-

S2 Receivern können diese

Streams (noch) nicht emp-

fangen werden.

Für den Normalzuschauer

ist übrigens VCM gedacht,

denn hier werden die unter-

schiedlichen Streams mit

gleichbleibenden Werten aus-

gestrahlt. Für den professio-

nellen Einsatz, z.B. für Feeds,

ist ACM vorgesehen, denn

hier kann die Empfangsquali-

tät über einen Rückkanal indi-

viduell zum Sender mitgeteilt

werden, sodaß die Modulation

und Fehlerkorrektur ange-

apßt werden können. Damit

kann mit ACM die höchste Ef-

fizienz erreicht werden, wäh-

rend VCM und insbesonders

CCM hinter dieserzurückblei-

ben. Konkret sprechen wir

von einer Effizienzsteigerung

im VCM Bereich von ca. 66%,

während ACM eine Effizi-

enzsteigerung von mehr als

130% im Vergleich zu CCM

bietet.

Eines der wenigen Geräte,

mit denen man diese Sende-

technik bereits empfangen

kann, ist die QBOX. Der von

Tenow mitgelieferte TBSVie-

wer und die meisten ande-

ren verfügbaren DVB Emp-

fangstools sind derzeit nicht

in der Lage, MIS Frequenzen

korrekt zu verarbeiten. Des-

halb bietet Tenow ein kleines

Tool namens TS Recorder

zum Download an, mit des-

sen Hilfe der Tuner der Box

auf den jeweils gewünschten

MIS Stream eingestellt wer-

den kann, so dass dann der

DVB Empfangssoftware das

passende Signal zur Verfü-

gung steht. Dies aber hat zur

Folge, dass zum Wechsel des

MIS Streams die DVB Emp-

fangssoftware zuerst been-

det und dann der TS Recor-

der aufgerufen werden muss.

Dort wählt man dann den

gewünschten neuen Stream

und wechselt wieder zurück

zur DVB Empfangssoftware.

Der TS Recorder bietet dem

Anwender individuelle Anpas-

sungsmöglichkeiten an seine

vorhandene Empfangsanlage,

indem die LOF Frequenzen,

der Umschaltpunkt zwischen

low- und high-Band sowie

DiSEqC 1.0 Parameter indi-

viduell eingegeben werden

können.

Der Anwender muss nun

nur noch die gewünschte

Empfangsfrequenz sowie Po-

larisation und Symbolrate des

MIS Transponders nennen.

Sind alle diese Daten vorhan-

den genügt ein Klick auf den

„Lock TP“ Button und sogleich

liest die Software den ge-

wünschten Transponder ein.

Im unteren Bereich des Pro-

grammfensters erscheinen