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Burgstädt
(Chemnitz)
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TELE-audiovision International — The World‘s Leading Digital TV Industry Publication
— 01-02/2015
—
TELE-audiovision.comkonnte.“ Es fiel dann schon gar nicht
mehr auf, wenn in einer Kabelanlage
außer den lokalen Programmen aus
Ost-Deutschland auch die Program-
me aus West-Deutschland eingespeist
wurden. „Selbst Mitarbeiter des Staa-
tes stimmten dem zu, denn so konnten
auch sie die West-Programme sehen,
ohne dass eine Antenne auf dem Dach
darauf hingewiesen hätte.“ Die TV-
und später auch UKW-Programme aus
West-Deutschland waren für die Bür-
ger der DDR besonders interessant:
sie waren inhaltlich viel bunter und
zeigten viele Serien und Filme aus den
USA und anderen Ländern, die vom
ostdeutschen Fernsehen nicht gezeigt
wurden.
Hervorgegangen waren der VEB EGB
aus der Firma Häberle. Diese war 1945
gegründet worden und stellte elektro-
technische Produkte her. 1949 begann
die Firma mit der Herstellung von Mit-
telwellen Radiogeräten und 1952 mit
ersten UKW-Radiogeräten. 1954 be-
gann die Herstellung von Antennenver-
stärkern, zunächst für UKW und 1955
folgten die ersten TV-Antennenver-
stärker. 1972 wurde die bislang private
Firma verstaatlicht und in Volkseigener
Betrieb Elektronische Geräte Burgstädt
VEB EGB“ umbenannt. Aus dieser Zeit
stammen die meisten Exponate im Mu-
seum von Thomas Krüger und Günter
Wünsch.
Günter Wünsch war bereits 1972
beim VEB EGB angestellt. Er hat sich
schon immer für die Funktechnik inte-
ressiert und arbeitete im Bereich For-
schung & Entwicklung. Thomas Krüger
startete 1975 beim VEB EGB, zunächst
mit einem Praktikum während seines
Studiums, später ab 1985 ebenfalls
im Bereich Forschung & Entwicklung.
Er erinnert sich: „Die Firma hatte da-
mals etwa 100 Angestellte, davon wa-
ren allein im Entwicklungsbereich 20
Ingenieure.“ Der Grund war, dass zu
der damaligen Zeit keine Importe aus