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TELE-audiovision International — The World‘s Leading Digital TV Industry Publication

— 03-04/2015

TELE-audiovision.com

bei DVB-T/T2 gewöhnliche

Messungen oftmals keine

Probleme aufzeigen: MER

ist in Ordnung und auch das

Konstellations-Diagramm

zeigt keine Anomalitäten.

Und doch ist der Empfang

beeinträchtigt, es kommt zur

Klötzchen-Bildung oder gar

Aussetzern. Was ist los?

Da in den von DVB-T/T2 ge-

nutzten UHF/VHF Frequenz-

bändern auch viele andere

Dienste senden und diese

oftmals nur eine im Vergleich

zu TV-Transpondern geringe

Bandbreite benutzen kommt

es vor, dass nicht der gesam-

te Transponder gestört wird,

sondern nur einzelne Träger

innerhalb des Transponders.

Da die klassische MER-Mes-

sung aber nur die gemittelte

Fehlerrate aller Träger inner-

halb des Transponders misst

fällt es nicht auf, wenn von

den vielen Träger nur ein-

zelne gar nicht empfangen

werden, weil sie von einem

anderen Signal gestört wer-

den. Da der Stream aber an-

schließend aus allen Trägern

wieder zusammengestellt

wird kommt es zu den be-

schriebenen Problemen.

Die MER vs. Träger Mes-

sung ist daher eine ausge-

zeichnete Hilfe, um schwie-

rige Probleme überhaupt

ausfindig zu machen. Lei-

der wird es wohl in Zukunft

immer wichtiger, Probleme

dieser Natur zu analysieren,

denn ein Service provoziert

genau diese Störungen: das

sich immer mehr ausbrei-

tende LTE. Die Erfahrung hat

gezeigt, dass LTE eben nicht

nur auf den von LTE genutz-

ten Frequenzen Probleme

bereitet, sondern auch auf

benachbarten Frequenzen.

Mit Hilfe des Spaun Sparos

711 und der MER vs. Träger

Messung kann man daher

nicht nur schnell diese Stö-

rungen erkennen, sondern

auch beurteilen, in wie weit

z.B. ein LTE-Filter Abhilfe

schafft.

Als Installateur möchte ich

auf die Echo- und MER vs.

Träger Messung für DVB-T/

T2 nicht mehr verzichten

und Spaun hat sein Mess-

gerät-Flaggschiff mit genau

diesen modernen Messun-

gen ausgestattet und sie in

einer wirklich brauchbaren

Form und Auflösung um-

gesetzt. Dank integriertem

MPEG-2/4 Decoder können

unverschlüsselte Transpon-

der natürlich auch darge-

stellt werden. Bei verschlüs-

selten Transpondern kommt

der schon erwähnte Karten-

leser zum Einsatz.

Interessant ist im TV Mo-

dus die Möglichkeit, den ASI-

Eingang zu aktivieren. In

diesem Fall stellt der Spaun

Sparos 711 praktisch einen

ASI-Monitor dar, mit wel-

chem man prüfen kann, ob

Profi-Receiver, Modulatoren,

Multiplexer, usw. ordnungs-

gemäß arbeiten und ein

brauchbares und korrektes

Signal anliegt. Diese Funkti-

on macht den Spaun Sparos

711 zusätzlich zum idealen

Messgerät für Kopfstationen

oder Sendeanstalten.

Der ASI-Ausgang ist

selbstverständlich perma-

nent aktiv und gibt den aktu-

ellen Transport Stream aus,

was neben der Protokollie-

rung auch dazu dienen kann,

mal eben ein ASI-Signal für

die Kopfstation zu erzeugen

Eine weitere besondere

Funktion des Spaun Sparos

711 ist die Möglichkeit, den

gewählten Kanal auf einem

USB-Speicher

aufzuneh-

men. Dies ermöglicht es zum

Beispiel, am PC den MPEG-

Stream zu untersuchen und

weitere Messungen durch-

zuführen. Leider wird jedoch

nur der vom MPEG-Decoder

empfangene Stream aufge-

zeichnet, also nicht der ge-

samte Transport Stream. Die

Aufzeichnung enthält jedoch

alle Audio-Kanäle, EPG und

Videotext.

Um die Messgenauigkeit

des Spaun Sparos 711 zu

prüfen, habe ich zwei Test-

reihen durchgeführt. Zuerst

habeich eine kalibrierte Si-

gnalquelle angeschlossen

und den eingespeisten Sig-

nalpegel auf verschiedenen

Frequenzen gemessen. An-

schließend habe ich die Mes-

sungen von verschiedenen

Die automatische

Messprotokoll-

Erfassung

erleichtert die

Arbeit ungemein.

Hier messe

ich gerade die

Antennendosen

eines Hauses,

um eventuelle

Probleme der

Dosen oder Kabel

zu ermitteln.

Hier wiederhole ich

die gleiche Messung in

einem anderen Haus. Es

hat lediglich 5 Minuten

gedauert um alle 36 TDVB-C

Transponder an zwei Dosen

zu messen.